Tischler
Tischler/in
Berufstyp: Anerkannter Ausbildungsberuf
Ausbildungsart: Duale Ausbildung im Handwerk (geregelt durch Ausbildungsverordnung)
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Lernorte: Ausbildungsbetrieb und Berufsschule (duale Ausbildung)
Was macht man in diesem Beruf?
Tischler/innen stellen Schränke, Sitzmöbel, Tische, Fenster und Türen, aber auch Innenausbauten sowie Messeund Ladeneinrichtungen meist in Einzelanfertigung her. Zunächst beraten sie ihre Kunden über Einrichtungslösungen, u.U. nehmen sie dabei Skizzen oder den Computer zu Hilfe. Nach der Auftragserteilung beund verarbeiten sie Holz und Holzwerkstoffe mit einer Vielzahl unterschiedlicher, auch computergesteuerter Techniken. Tischler/innen sägen, hobeln und schleifen, verarbeiten Furniere und behandeln die Holzoberflächen. Einzeln angefertigte Teile verschrauben oder verleimen sie zu fertigen Holzprodukten.
Auf Baustellen setzen sie Fenster, Treppen und Türen ein; in Wohn- oder Büroräumen verlegen sie Parkettböden und montieren Einbaumöbel, Raumteiler oder Wandverkleidungen. Außerdem reparieren sie beschädigte Möbel oder gestalten Musterstücke.
- stellen Möbel, Bauelemente und Erzeugnisse des Innenausbaus her; sie führen Ausbauarbeiten durch und erstellen Trockenbaukonstruktionen,
- be- und verarbeiten Holz, Holzwerk- und sonstige Werkstoffe sowie Halbzeuge,
- nutzen Werkzeuge, richten Geräte, Maschinen, Anlagen und Vorrichtungen ein, bedienen diese und halten sie in Stand,
- gestalten und konstruieren Erzeugnisse,
- stellen Teile her und bauen sie zu Erzeugnissen zusammen,
- behandeln und veredeln Oberflächen,
- führen Holzschutzmaßnahmen durch,
- führen Montage- und Demontagearbeiten durch,
- halten Erzeugnisse in Stand,
- führen Servicearbeiten durch,
- planen ihre Arbeit und dokumentieren sie, erfassen Mengen- und Zeitaufwand, berechnen die erbrachten Leistungen,
- verwenden Informations- und Kommunikationssysteme bei der Arbeit,
- ergreifen Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie zum Umweltschutz am Arbeitsplatz,
- richten Arbeitsplätze ein, sichern und räumen diese,
- führen ihre Arbeiten selbstständig, effizient und kundenorientiert auf der Grundlage von Arbeitsaufträgen oder Plänen allein und im Team durch,
- führen qualitätssichernde Maßnahmen durch.
Wo arbeitet man?
Beschäftigungsbetriebe:
Tischler/innen finden Beschäftigung
- bei Herstellern von Möbeln, Holzwaren oder Holzkonstruktionsteilen
- im Tischlerhandwerk, z.B. in Bautischlereien
Arbeitsorte:
Tischler/innen arbeiten in erster Linie
- in Werkstätten und Werkhallen, z.B. in Lackierund Maschinenräumen
- in Lagerräumen
- auf Baustellen bzw. beim Kunden vor Ort
- im Büro
Worauf kommt es an?
Anforderungen:
- Sorgfalt (z.B. beim Einhalten von Maßen und Toleranzen beim Anfertigen von Holzbauteilen)
- Handwerkliches Geschick (z.B. beim Anbringen und Verzahnen von Zinken und Zapfen an Holzteilen)
- Umsicht (z.B. bei der Arbeit mit Kreisoder Bandsägen)
- Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Entwerfen von Innenausbauten und Einrichtungsgegenständen)
- Kundenund Serviceorientierung (z.B. bei der Kundenberatung)
Schulfächer:
- Mathematik (z.B. für die Berechnung von Werkstückabmaßen, Materialkosten und ‑bedarf, bei Flächenund Körperberechnungen)
- Physik/Chemie (z.B. bei der Auswahl und Verarbeitung von Materialien)
- Werken/Technik (z.B. für die Handhabung von Werkzeugen, Kleinmaschinen und Material; technisches Zeichnen)
Projekt: Telefonschrank
Mitte des 2. Ausbildungsjahres hat die Klasse TI 11 des TGSBBZ Saarlouis einen Arbeitsauftrag von unserer Lehrerin erhalten. Der Auftrag war, einen "etwas anderen Telefonschrank" zu entwerfen. Die gesamte Klasse machte sich ans Werk. Erst machten wir uns Gedanken, dann Skizzen und zu letzt hatte fast jeder einen Entwurf für einen stylischen Telefonschrank. Da wir nicht jeden Schrank bauen konnten, haben wir uns für zwei Entwürfe entschieden, die jedem in der Klasse zugesagt haben.Bilder
Telefonschrank "mit Ast"
Bei der Materialwahl waren wir uns sofort einig. Wir entschieden uns für MDF Platten kombiniert mit einem unterbrochenen Akazienast, Lochblech ür die Rückwand und Buchenholz für die Schublade. Um das Stylische noch zu betonen, wurde die Schublade in der Sichtfront mit Zebrano furniert und mit einem Tip-on-Beschlag versehen. Die Kanten der Böden wurden auf 45 Grad Gehrung geschnitten. Die Eckverbindungen der Schublade wurden handgefertigt, d.h. alle Schwalben und Zinken wurden selbst ausgestämmt. Der Korpus wurde 2 mal gefüllert, dann schwarz lackiert und zum Schluss mit Klarlack (matt) entlackiert. Der Kiefernast wurde zum Schutz der Rinde mit Klarlack überzogen. Anschließend wurde der Ast eingebaut, aber nicht durchgängig sondern in Teilen. Diese Astteile sind nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch wichtig fär den Halt des Schubladenkorpuses und der Stabilität des ganzen Schrankkorpusses. Ganz zum Schluss wurde noch ein Lochblech als Rückwand und Stabilisator im oberen Drittel des Schrankes eingesetzt. Durch das Lochblech wurde das moderne Aussehen unterstrichen.
Die Klasse TI 12 2010/2011